So meistern Sie das Vorstellungsgespräch
Sie sind zum Vorstellungsgespräch eingeladen – herzlichen Glückwunsch dazu! Die erste Hürde ist genommen, Sie sind nun in der engeren Auswahl. Wie geht es jetzt weiter?
Eine gute Interview-Vorbereitung ist unerlässlich
Jetzt ist gute Vorbereitung angesagt. Kennen Sie die Namen Ihrer Gesprächspartner? Ein Blick in Business-Netzwerke wie LinkedIn oder Xing kann Ihnen die Hintergründe dieser Personen erschließen und könnte ein Indiz liefern, wie sich die Details der möglichen nächsten Position gestalten. Eine gründliche Planung der Anfahrt sichert pünktliches Erscheinen. Die Kleidung sollte dem Anlass angemessen ausgewählt werden, ohne den Wohlfühlaspekt zu vernachlässigen. Kurz vor dem Vorstellungsgespräch lohnt sich ein letzter Blick auf die Unternehmens-Homepage. Vor dem Aufbruch zum Termin noch einen Notizblock mit offenen Fragen einpacken, die im Vorstellungsgespräch geklärt werden sollen. Tauchen im Gespräch neue Fragen auf, notieren Sie sie einfach dazu.
Zu einer guten persönlichen Vorbereitung gehört die eigene Vita im Licht der Anforderungen der Position. Welche Punkte sind besonders überzeugend, wo lassen sich Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten? Aber auch die Frage nach Sollbruchstellen im Lebenslauf sind wichtig. Wie können Sie diese Hürden meistern? Sind Druck und Stress schon in der Vorbereitung hoch, könnte ein Testlauf mit einer Vertrauensperson helfen. Vielleicht als Video aufgezeichnet, damit sich kritische Stellen weitgehend eliminieren lassen. Dann kann der Tag des Vorstellungsgesprächs kommen.
So läuft das Vorstellungsgespräch ab
Nach der Begrüßung folgt in der Regel eine Vorstellung der teilnehmenden Personen. Anschließend wird es um Ihre Vita gehen. Was haben Sie getan, was erreicht? Wie soll es mit Ihrer Karriere weitergehen? Hiring Manager sind geübte Fragensteller, denen kaum etwas geht. Weder im gesprochenen Wort noch auf der nonverbalen Ebene. Versuchen Sie gar nicht erst, sich zu verstellen. Das erzeugt nur unnötig Stress und wird ziemlich sicher durchschaut werden.
Geht es bei dem Vorstellungsgespräch um eine Führungsposition? Dann dürfen Sie sicher mit einen stressigen Abschnitt rechnen. Denn auch Ihr Verhalten unter Druck und in schwierigen Situationen ist ein wichtiges Entscheidungskriterium für Ihre Gesprächspartner. Möglicherweise wird die Situation weiter verschärft, bis Sie an Ihre Grenzen kommen. Sollte es um eine Fachposition gehen, wird Ihr Fachwissen ähnlich bis an seine Grenzen ausgetestet. In dieser Situation können Sie eigentlich nur einen Fehler machen: Den Versuch, sich zu verstellen. Er wird mit Sicherheit entlarvt und nützt Ihnen daher wenig. Dieser Ablauf ist übrigens nicht viel anders, wenn das Vorstellungsgespräch über eine Videoplattform wie Skype geführt wird. Dann sind allerdings einige Besonderheiten zu beachten.
Haben Sie noch Fragen?
Ab jetzt sind Sie mit Fragen an der Reihe. Sie haben doch welche? Fragen sind wichtig, denn sie zeugen von Interesse und Sachverstand. Nehmen Sie sich ruhig ein paar Augenblicke Zeit, Ihre Notizen zu sichten und die Fragen in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, auch wenn dadurch eine Lücke im Gesprächsverlauf entstehen sollte. Brennt Ihnen die Gehaltsfrage unter den Nägeln? Sollte das Thema von Ihren Gesprächspartnern nicht aufgebracht werden, dürften Sie das ruhig selbst tun. Falls eine Ihrer Fragen offen bleibt, vereinbaren Sie einen Weg mit Ihren Gesprächspartnern, wie Sie in den Folgetagen zu einer Antwort kommen.
Interview-Nachbereitung
In der Regel erfahren Sie erst in den Folgetagen, ob und wie es nach Ihrem Vorstellungsgespräch weitergeht. Verstreicht der genannte Termin, dürfen Sie getrost nachfragen.
Viele Ratgeber empfehlen, eine Dankesnachricht per eMail zu schicken. Das ist keine schlechte Idee, wenn Sie mehr als nur Höflichkeiten zu sagen haben. Falls Sie im Vorstellungsgespräch ein starkes Alleinstellungsmerkmal platzieren konnten, könnten Sie dieses schriftlich zusammenfassen.
Die Bewerbung ist ein Marathon ohne Silbermedaille. Es kann also gut sein, dass Sie trotz Ihres sehr positiven Eindrucks aus dem Vorstellungsgespräch eine Absage erhalten. Auch mit einer Absage kann man konstruktiv umgehen und sie schriftlich kommentieren – hier tut sich Potenzial für die Zukunft auf. Denn vielleicht ergibt sich in nicht allzu ferner Zukunft eine zweite Chance – wer weiß? Den fruchtbare Boden dazu können Sie jetzt schon legen.
__________
Bildnachweis: pinterastudio auf Pixabay